So langsam kommt der heiße Herbst auch beim DGB an. Nach einem Sommer des weitgehenden Stillhaltens hat der Gewerkschaftsdachverband am 22. September einen wenn auch unzureichenden Forderungskatalog gegen die Preisexplosion und Energiekrise verabschiedet.
In manchen Städten gibt es bereits Proteste, an denen sich Gewerkschaften beteiligen, im Teilen des DGB Berlin-Brandenburg gibt es Beschlüsse und Diskussionen über die Notwendigkeit von Protesten. Ver.di und die GEW gehen am 22. Oktober gemeinsam mit Sozialverbänden und weiteren Initiativen in mehreren Städten auf die Straße, auch in Berlin. Doch bislang beteiligt sich der DGB und seine anderen Gewerkschaften nicht daran!
Dabei wird entscheidend sein, nicht nur einen nur einen Tag auf die Straße zu gehen und schon gar nicht als einzelne Gewerkschaften, sondern wir müssen als gesamte Gewerkschaftsbewegung den Protest zu verstetigen und vor allem in die Betriebe zu tragen – das ist die Aufgabe des DGB! Ver.di hat bereits angekündigt, nach dem Aktionstag im Oktober Aktivenkonferenzen zu organisieren, das ist ein wichtiger nächster Schritt, den auch der gesamte Gewerkschaftsbund gehen sollte.
Wir fordern von unserem Gewerkschaftsdachverband:
– Teilnahme und Organisierung von Protesten gegen Inflation, Energiepreisexplosion und die Abwälzung der Krisenkosten auf Arbeiter:innen!
– Eine bundesweite gewerkschaftliche Demo noch im Herbst als erster Höhepunkt einer Kampagne gegen die Preissteigerungen!
– Einsatz aller gewerkschaftlichen Mittel bis hin zum Streik gegen Kürzungen, Stellenabbau, Reallohnverlust
– keine Tarifrunde darf unter der Inflationsrate abschließen!
– statt Verhandlungen hinter verschlossenen Türen: volle Transparenz und Kontrolle durch die Belegschaften, unter anderem durch Streikdelegiertenkonferenzen und Streikversammlungen vor Ort und bundesweit
– Koordinierung von Tarifrunden und Verbindung mit politischen Themen wie gemeinsame Kundgebungen, Streiktage, Demonstrationen, Beteiligung an Antikrisen-Bündnissen
– Schluss mit Bündnissen und Konzertierten Aktionen mit Regierung und Unternehmen – ran an die Betriebe, raus auf die Straße!
– Rückkehr zur den friedenspolitischen Positionen des DGB, die mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs aufgegeben wurden, keine Unterstützung der Außen- und Militärpolitik der Regierung
– Gegen Aufrüstung und Militarisierung, gegen das 100 Mrd. Euro Sondervermögen für die Bundeswehr!
Wir wollen keinen DGB, der die Füße stillhält! Wir fordern ihn auf, in den Protesten einen führende Rolle zu übernehmen, wir sind 6.000.000 Mitglieder, der DGB muss sie auf die Straße bringen!
Kommt zur Kundgebung am 17.10 um 17 Uhr der DGB Zentrale, Henriette-Herz-Platz 2, Nähe S Hackescher Markt und bringt Eure Kolleg:innen mit!