Die Interessen der Arbeitenden können nicht die Interessen der Bosse sein!
Die DGB Vorsitzenden Fahimi hat zum Jahreswechsel verteidigt, dass Konzerne, die mehr als 50 Millionen EURO “Krisenhilfe” vom Staat erhalten haben, diese Millionen direkt als Dividenden und Boni ausschütten dürfen. Vor dem Hintergrund der kürzlich veröffentlichten Zahlen von der Organisation OXFAM zum Vermögenszuwachs erscheint die Aussage von Fahimi nochmals skandalöser:
81% des Vermögenszuwachses zwischen 2020 und 2021 ist bei dem reichsten 1% der Bevölkerung der BRD gelandet. Auf die restlichen 99% entfallen 19%, die meisten davon sind aber ärmer geworden (Zahlen von Oxfam). Diese Zahlen zeigen öffentlichkeitswirksam, wie groß die Kluft zwischen arm und reich in Deutschland geworden ist.
Auf Kritik an ihrer Äußerung hat Kollegin Fahimi geantwortet: „Es sei jetzt nicht an der Zeit für kapitalismuskritische Grundsatzdebatten.” Wir meinen: Wann, wenn nicht jetzt ist Kritik am Kapitalismus gerechtfertigt?
„Kollegin“ Fahimi hat mit der drohenden Deindustrialisierung und dem Arbeitsplatzabbau argumentiert. Das seien „die normalen Mechanismen der Marktwirtschaft“. Als ob wir diese akzeptieren müssten! Aber was die arbeitenden Menschen brauchen, sind Gewerkschaften, die dagegen kämpfen!
Seit Jahren wird in den Gewerkschaften diskutiert, dass die Vergütungen für Managern zu hoch sind. In der Krise wird jetzt eine Gewinnabschöpfung gefordert. „Kollegin“ Fahimi ist dieser gewerkschaftlichen Diskussion genauso in den Rücken gefallen, wie allen Kolleginnen und Kollegen, die für die Sicherung ihrer Arbeitsplätze und ihrer Reallöhne kämpfen.
Aber leider ist sie nicht alleine mit ihrem Anpassungskurs an die Interessen des Kapitals. Ihre Haltung ist nur ein zugespitzter Ausdruck des jahrzehntelang betriebenen Kurses vieler Vorstände in den DGB-Gewerkschaften!
Yasmin Fahimi vertritt ganz offen die Interessen des Kapitals statt unsere und hat an der Spitze des DGBs nichts zu suchen. Sie muss ihre Aussagen zurücknehmen. Tut sie es nicht, dann erklären wir hiermit, dass wir uns von ihr nicht vertreten fühlen und dass sie in dieser Funktion fehl am Platz ist.
– Schluss mit Sozialpartnerschaft, Co-Management und Ignorierung der Interessen der Kolleginnen und Kollegen zu Gunsten des Kapitals!
– Für einen Kurswechsel zu mehr innergewerkschaftlicher Demokratie, kämpferischer Politik in den Tarifrunden und gegen die Teuerung!
– Gerade jetzt brauchen wir kämpferische Gewerkschaften an unserer Seite.
Online Unterschrift unter Angabe des Namens, Gewerkschaft/Betrieb, Ort an:
info@vernetzung.org
Unterschriftenliste zum Sammeln:
https://vernetzung.org/wp-content/uploads/2023/01/Unterschriftenliste-Fahimi.pdf