Es gibt keinen fairen Wandel! Nur wenn wir uns aktiv wehren, können wir etwas erreichen!

Nicht nur die Automobilindustrie steht vor einem großen Umbruch. Auch andere Wirtschaftszweige (der gesamte Verkehrssektor, die Energieerzeugung usw.) werden in nächster Zeit umgebaut, also „transformiert“.

Uns muss klar sein: In der bestehenden Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung wird so etwas niemals „fair“ ablaufen. Der Verband der Autoindustrie hat angekündigt, 178 000 Arbeitsplätze in den nächsten 3 Jahren zu vernichten und neue nicht in Deutschland entstehen zu lassen! In den anderen Branchen sieht es auch nicht besser aus!

Deshalb: Wenn wir die Ziele erreichen wollen, die im Aufruf der IG Metall genannt sind, müssen uns ein paar Dinge klar sein:

1.) Keine Entlassungen?! Dann müssen wir endlich wieder Konfliktbereitschaft entwickeln und uns nicht auf den Abschluss von Interessensausgleichen und Sozialtarifverträgen zum „verträglicheren“ Abbau der Arbeitsplätze beschränken. Wir müssen kämpfen!

Dazu muss auch der Kampf für eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Entgelt- und Personalausgleich aufgenommen werden, der die Arbeit in der ganzen Branche umverteilt, nicht nur selbst-bezahlte Kurzarbeit für Leute auf der Abschussliste! (Die Arbeitszeitverkürzung muss in großen Schritten erfolgen, sodass wirklich Erwerbslose eingestellt werden müssen.)

2.) Zukunftsfähige Arbeitsplätze? Die werden wir nur über einen Umbau, also eine Konversion, durchsetzen können. Betriebe, die die Unternehmen schließen wollen, müssen stattdessen in gesellschaftliches Eigentum überführt werden (§2 IGM-Satzung). Dafür braucht es eine breite gesellschaftliche Mobilisierung und die Kontrolle der Beschäftigten, dass tatsächlich gesellschaftlich nützliche Produkte gefertigt werden, die Arbeitsplätze erhalten. Wir benötigen z. B. viel mehr Busse und Bahnen für den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs.

3.) 500 Milliarden für Zukunftsinvestitionen? In der Tat ist viel Geld nötig für den Umbau der Wirtschaft, damit wir so schnell wie möglich klimaneutral werden. Aber diese Mittel müssen bei den Reichen geholt werden. Für die klimaschädliche Wirtschaftsweise sind nicht wir verantwortlich, sondern das kapitalistische System und diejenigen, die davon profitieren!

Leider beschränkt sich unsere Organisation (noch) darauf, an Regierung und „Arbeitergeber“ zu appellieren. Appelle juckt die nicht! Einmalige Kundgebungen verpuffen und Kamingespräche im Kanzleramt haben noch keinen einzigen Arbeitsplatz gerettet.

Netzwerk der Solidarität

Wir schlagen vor: Regionale Konferenzen der Vertrauensleute aus bedrohten Betrieben, die verbindliche Aktionspläne und praktische Solidarität verabreden! So kann eine breite Mobilisierung der Beschäftigten und weit darüber hinaus in Gang gesetzt werden.

Um das in der IGM durchzusetzen, brauchen wir eine Bewegung von unten. Die Ansätze für eine Gegenwehr gibt es (Voith, Mahle, Bosch. …). Diese müssen aufgegriffen, bekannt gemacht und als Anregung für eine Verbreiterung des Widerstands genutzt werden. Wer sich in diesem Sinne an einer Koordinierung und am Aufbau einer Bewegung von unten beteiligen will, bitte an die Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften (VKG) wenden: info@vernetzung.org

Flyer VKG zu IGM Aktionstag 29102021

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