Liebe Kolleg*innen der streikenden Uniklinika in Nordrhein-Westfalen,
wir senden Euch solidarische Grüße von einem Treffen der Ver.di-Betriebsgruppe des Uniklinikums Dresden (UKD) und des Dresdner Bündnisses für Pflege am 20.06.2022.
Die Beschäftigten des Uniklinikums wollen – so wie Ihr – zusammen mit Ver.di einen Tarifvertrag Entlastung durchsetzen, damit endlich ausreichend Personal auf die Stationen und Bereiche kommt. Wir alle verfolgen eure Bewegung mit größtem Interesse und stehen in Gedanken an eurer Seite. Überall fehlt Personal in den Krankenhäusern und die Arbeitsbedingungen führen dazu, dass Pflegekräfte ihrem Beruf den Rücken kehren. Gleichzeitig machen Gesundheitskonzerne Gewinne auf Kosten der Patient*innen und Beschäftigten.
Das darf so nicht weitergehen!
Deshalb ist es genau richtig, dass Ihr jetzt schon seit acht Wochen so entschlossen kämpft! Uns beeindruckt vor allem, dass ihr den Kampf gemeinsam führt – mit allen Beschäftigten. Und dass Ihr nicht ausschließlich für die Pflege mehr Personal fordert. Dieser Ansatz ist solidarisch und unsere Solidarität macht uns stark. Nur gemeinsam sind wir so stark, dass die Klinikleitungen und die Politiker*innen wirklich unter Druck kommen und ihren schönen Worten Taten folgen lassen müssen.
Fallpauschalensystem und Privatisierungen sind nicht geeignet, um eine gute Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Gesundheit darf keine Ware sein! Krankenhäuser sind nicht dafür da, Gewinne zu erwirtschaften, sondern um Menschen gesund zu machen. Dafür braucht es ausreichend Personal und gute Arbeitsbedingungen. Sich dafür einzusetzen, auch mit Mitteln des Streiks, ist das ureigenste Grundrecht aller Beschäftigten. Und euer Beispiel zeigt ja auch sehr anschaulich, dass durch all die Appelle und Aufrufe nichts verändert wurde.
Im Mai wurden die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht „Ich pflege wieder, wenn…“ Danach könnten 250.000 – 500.000 Pflegekräfte in den Beruf zurückkommen oder ihre Stunden aufstocken, wenn die Arbeitsbedingungen besser wären. Insbesondere wenn es mehr Personal auf den Stationen geben würde. Der Pflegenotstand ist also hausgemacht und kein Naturgesetz, das man leider hinnehmen muss.
Deshalb ist euer Arbeitskampf richtig und wichtig! Und es ist unser gemeinsamer Kampf. Mehr von uns ist besser für alle! Haltet durch und bleibt weiter so kämpferisch und solidarisch!
Mit solidarischen Grüßen
ver.di Aktive des Uniklinikums Dresden und Dresdner Bündnis für Pflege und mehr Personal im Krankenhaus
Dresden, den 20.06.2022
Weitere Solidaritätserklärungen gibt es hier. Hier kann auch weiterhin unterstützt werden:
https://notruf-entlastungnrw.de/unterstuetzer/
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