Debattenbeitrag von Klasse gegen Klasse
2,3 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst (TVöD) bereiten sich für ihre Tarifrunde vor. Es ist notwendig, dass wir den Kampf für höhere Löhne, mit dem Kampf gegen hohe Energiepreise verbinden. Organisieren wir den gewerkschaftlichen Protest gegen Gasumlage und Co.! Lasst uns das Inflationsmonster stoppen! Ein Kommentar aus der Pflege.
Die Inflation liegt bei fast 8 Prozent. Bei Energiekosten sind die Preise bis zu 38,3 Prozent hochgegangen, während Speisefette und Speiseöle 27,3 Prozent gestiegen sind. Die Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass die hohe Inflation uns noch lange begleiten wird. Diese Preiserhöhungen sind vor allem Folgen des Krieges in der Ukraine, der Abbruch der Versorgungsketten und der Sanktionspolitik der Bundesregierung.
Die Unternehmensverbände und das Großkapital versuchen dabei, die Kosten der Inflation und des Krieges auf uns, Lohnabhängigen abzuwälzen. Die von der Bundesregierung angekündigte Gasumlage zur Rettung der Energiekonzerne sollen vollständig von uns Arbeiter:innen und Verbraucher:innen getragen werden. Für einen vierköpfigen Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden werden dadurch jährliche Mehrkosten von 483 Euro netto anfallen. Sollte auf die Umlage auch Mehrwertsteuer erhoben werden, belaufen sich die Kosten auf 576 Euro pro Jahr. Es wird vermutet, dass in kommenden Wochen es zu Protesten gegen die hohen Energiepreise kommen könnte.
Durch die konzentrierte Aktion, die von Olaf Scholz (SPD) und Ampelregierung angestoßen wurde, haben sie vor, Druck auf die Gewerkschaftsvorsitzenden und – Vorständen zu machen, damit diese sich in Tarifverhandlungen zurückhaltend verhalten. Diese Bestrebungen müssen wir eine Absage erteilen und den Druck aus der Gewerkschaftsbasis erhöhen.
Seit dem 13. Juni und noch bis zum 23. September werden ver.di Mitglieder in einer Online-Befragung dazu aufgefordert, ihre Forderungen und Meinungen für TVöD-Runde kundzutun. Ansonsten werden bis Ende September in etlichen Betrieben Versammlungen der Kolleg:innen abgehalten, um über die Forderungen zu diskutieren. Nach der Befragung soll die ver.di Bundestarifkommission am 11. Oktober sich treffen und die konkreten Forderungen endgültig beschließen.
Für 15 Prozent mehr Lohn und 12 Monate Laufzeit!
In mehreren Sektoren der Gesellschaft finden aktuell Streiks gegen die Inflation statt. Im Hamburger Hafen streiken die Kolleg:innen mit einer Forderung bis zu 14 Prozent mehr Lohn, bei Lufthansa mit einem Abschluss über 12 Prozent, sowie auch in der Metallbranche bereiten sich hunderttausende Arbeiter:innen auf Streiks. Für die Beschäftigten der Bund und Kommunen wären diese Forderungen wichtig.
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