Aufsichtsrat lässt Katze aus Sack – Massenentlassungen bestätigt! 7600 Arbeitsplätze bedroht

MAHLE- SOLIDARITÄT Nr.9 – 21.9.2020

Unseren letzten Flyer Nummer 8 hatten wir VOR der Aufsichtsratssitzung verteilt. Am gleichen Tag hat die Geschäftsführung GF unsere Prognose voll bestätigt, dass sie Massenentlassungen plant. Sie will 7600 Arbeitsplätze vernichten, davon

2000 in Deutschland

3700 in Europa

2800 in Nordamerika

1100 in Südamerika und Asien

Das ist ein Kahlschlag für viele Standorte und Regionen, Massenentlassungen! Alle wissen, dass die GF nicht davor zurückschreckt, das auch umzusetzen! Sie lässt sich auch durch Appelle an „Verantwortung für die Mitarbeiter“ oder „Zukunftssicherungen“ nicht davon abhalten. Die einzige Verantwortung, die Stratmann und Co kennen, ist die für das Kapital der Firma und für ihre eigenen Gehälter!

Seit der Ankündigung von Sparmaßnahmen im Frühjahr 2019 haben wir darauf hingewiesen, dass alle Vereinbarungen, die Betriebsräte mit der GF machen, dieser nur freie Hand geben, die nächsten Angriffe vorzubereiten. Das hat sich nun erneut bestätigt. In der Presseerklärung von IG Metall und Gesamtbetriebsrat heißt es: Die Entscheidung von MAHLE ist aus Arbeitnehmersicht umso unverständlicher, wenn man einen Blick in die bereits 2016 verhandelte Zukunfts-und Beschäftigungssicherung wirft. Denn dort wurde explizit schriftlich festgehalten, dass innerhalb der Laufzeit Zukunftskonzepte für alle deutschen Standorte zu entwickeln sind. Diesem Auftrag kam die Geschäftsführung in keiner Weise nach. Im Gegenteil, 2019 kam es zur Schließung des Standortes in Öhringen und Verlagerungen in sogenannte „low-cost-countries“. Im gleichen Jahr wurde ein weiterer Personalabbau in den Stuttgarter Zentralen verkündet. Mindestens 350 Beschäftigte sollten auf freiwilliger Basis das Unternehmen verlassen. Sichere Zukunftsaussichten sehen anders aus!

Hoppla! Selbst der Gesamtbetriebsrat (GBR) merkt, dass die GF sich nicht an Vereinbarungen hält und sich unter „Zukunft“ etwas ganz anderes vorstellt! Und eigentlich wissen sie das auch seit Jahren! Aber Betriebsräte und IG Metall werden nicht müde, an die „Verantwortung“ zu appellieren.

Für den GBR sagt Dieter Kießling: „Im Namen aller Beschäftigten erwartet er von der Geschäftsführung, dass sie endlich Verantwortung übernimmt und alle Mitarbeiter sicher durch die Krise führt.“ Durch welches Wunder das kommen soll, sagt Kießling nicht! Martin Röll von der IG Metall Stuttgart gibt Stratmann Nachhilfe in Wirtschaft: „Qualifizierte Belegschaften und die Bereitschaft zur Innovation sind der Schlüssel für einen Erfolg in der Zukunft“ Aber das Problem besteht darin, dass Stratmanns „Innovation“ unsere „Qualifikation“ nicht braucht!

Die Aussagen von Kiesling und Röll helfen uns keinen Meter weiter! Die sind naiv und schüren Illusionen! Sie setzen falsche Hoffnungen auf die GF!

Letzte Woche protestierten 200 empörte Kolleginnen und Kollegen vorm Feuerbacher Werk. Aber nicht einmal die Cannstatter wurden mobilisiert! Nötig ist ein gemeinsamer Widerstand aller Belegschaften!

Protestaktionen sind gut – aber nur, wenn sie helfen echten Widerstand zu entwickeln, der die GF daran hindert, ihre Pläne umzusetzen! Nötig sind Konzepte der IG Metall für Zukunftsprodukte!

Für effektive, ressourcenschonende, kombinierbare Verkehrskonzepte. Über das e-Auto hinaus! Denn das verlagert das Abgasproblem nur, verstetigt Feinstaub- und Platzprobleme und schafft mehr und neue Umweltprobleme.

Aber wie sich schon in Öhringen zeigte, wo neue Produkte entwickelt, aber dann von der GF nicht umgesetzt worden waren:

Wir brauchen die Kraft, sie auch durchzusetzen!

Für eine Wende der IG Metall!

Die IGM muss in dieser ganzen Auto-Krise – nicht nur bei Mahle – zu anderen Mitteln greifen als zahnlosen Appellen:

  • Eine Perspektive für alle: Kampf um jeden Arbeitsplatz!
  • Streik! Besetzung von bedrohten Betrieben!
  • Enteignung von Betrieben, die von Schließung bedroht sind! (Steht in Satzung der IG Metall!)
  • Kontrolle aller Unternehmensentscheidungen durch die Belegschaften, vor allem Investitionen,
  • Entwicklung und Produktion! Das gilt erst recht für enteignete Betriebe!
  • 30-Stundenwoche für alle und überall bei vollem Entgelt- und Personalausgleich!

Die Verteilung dieser Flyer wird von Kolleginnen und Kollegen des Metallertreffs Stuttgart sowie von der Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften VKG unterstützt.

Kontakt:

metallertreff@yahoo.de

info@vernetzung.org

Webseite der VKG: vernetzung.org

Kontakt: mahle-soli@protonmail.com

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