MAHLE- SOLIDARITÄT Nr.15: Solidarität mit der Belegschaft von Neustadt!

Offenbar will die Geschäftsführung (GF) das Werk Neustadt auf kaltem Weg beerdigen. Es werden keine neuen Aufträge plaziert und selbst bestehende Liefermengen werden reduziert. Produktionsverlagerung auf die ganz miese Art. Wenn die GF nicht mal Verhandlungen anstrebt – bei denen sie in der Vergangenheit die Belegschaft oft genug erpresst hat – muss man das schlimmste befürchten. Die Opfer sollen wieder die sein, mit deren Arbeit Behr und Mahle Jahrzehnte lang fett Geld gemacht haben.

Was tun?

Es war höchste Zeit, dass die Leute vors Tor gegangen sind, und dass heute der Gesamt-Betriebsrat, Kolleginnen und Kollegen von den anderen Mahle-Werken und Vertreter der IG Metall hier sind. Aber was weiter?

Den Druck erhöhen

Über die heutige Kundgebung hinaus, kann der Druck nur erhöht werden, wenn die Mahle-Standorte gemeinsam an einem Strang ziehen, statt dass die Betriebsräte immer nur das Heil für ihr Werk suchen, nachdem sie vorher noch von Solidarität gesprochen haben. Die jetzt zB in Mühlacker und Vaihingen Wochenendschichten genehmigen. Mit der Tour ist es der GF gelungen Öhringen, Gaildorf, Freiberg und die Gießerei Zell zu erledigen.

Der Personalabbau in der Autoindustrie ist im vollen Gange: Von 850.000 Beschäftigten im Jahr 2019 auf 760.000 im Jahr 2022. Fast 100.000. Dieser Personalabbau spielt sich vor allem in der Autozulieferindustrie ab. Kleinere Unternehmen wie GKN, DURA und BCS werden verkauft oder schließen Werke, größere wie Opel, MAN, Bosch, Conti und Mahle haben Personal in tausender Größenordnung abgebaut und Standorte geschlossen. Hinzu kommt Kurzarbeit, die bisher schon über 30 Milliarden gekostet hat.

Die IG Metall muss endlich aufhören, die Angriffe der Autokonzerne als Probleme der einzelnen Belegschaften und Betriebsräte zu behandeln!

Wenn die Tarifrunden der IG Metall , in denen Streiks möglich waren, auch genutzt worden wären, um andere Zugeständnisse zu erzwingen. Wenn die IG Metall endlich alle bedrohten Belegschaften der Auto- und besonders der Zulieferindustrie zusammenbringen würde, um ein gemeinsames, verbindliches Kampfprogramm zu vereinbaren, anstatt auf Konferenzen „soziale und ökologische Transformation“ zu fordern, während die Konzerne das Gegenteil tun – Dann kommen wir alle als Metaller und Metallerinnen wieder auf die Siegerstrasse!

Auch Mahle ist groß darin Arbeitsplätze dorthin zu verlagern, wo die Arbeitskraft billiger ist und der Umweltschutz weniger umgesetzt wird. „Sich seit einigen Jahren verschärfende Umweltauflagen“ hatte zB die GF für die Verlagerung der Gießerei in Zell angegeben. Diese „Transformation auf Kapitalistenart“ geht auf Kosten der Arbeitenden und der Umwelt, sie ist unsozial und unökologisch.

Kämpfen statt betteln!

Die Autokonzerne haben bisher nichts dazu beigetragen, dass der Verkehr klimagerechter wird. Im Gegenteil, der CO2-Ausstoß beim Verkehr steigt. Sie haben beim Abgasmessen betrogen und ihre Werbung auf „grün“ getrimmt. Dafür haben sie noch Mil­liarden erhalten. Zurecht empören sich Millionen, vor allem junge, Menschen darüber. Warum kämpfen wir Metaller/innen nicht mit ihnen für eine ökologische Umstellung der Produktion auf klimagerechte Verkehrsysteme? Die Autokonzerne werden mit Milliarden subventioniert (für Forschung, Transformation, Kurzarbeit, nicht eingeforderte Strafen für Abgasbetrug, Verlagerung in andere EU-Länder…). Das Geld wäre besser aufgehoben für die Entwicklung und Produktion klimagerechter Produkte!

Flyer zum Herunterladen:

https://vernetzung.org/wp-content/uploads/2023/06/Mahl-Soli-Nr.-15-Solidaritaet-mit-Belegschaft-von-Neustadt.pdf

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