Musterresolution für Tarifrunde der IG Metall

Kampfkraft nutzen für die Verteidigung von Arbeitsplätzen
Für eine offensive Tarifrunde
Die Erfahrung zeigt: Verzicht rettet keine Arbeitsplätze. Obwohl wir seit 2018 auf eine tabellenwirksame Lohnerhöhung verzichtet haben, werden massenweise Arbeitsplätze vernichtet, viele davon in Niedriglohnländer verlagert. Standortsicherungsverträge, die mit Zugeständnissen der Belegschaft erkauft wurden, werden gekündigt. In einer Zeit zunehmender Massenarbeitslosigkeit sind Sozialpläne und Transfergesellschaften Transfer in Hartz IV. In den letzten Monaten haben viele Belegschaften gezeigt, dass sie bereit sind, den Kampf für ihre Arbeitsplätze aufzunehmen. Vereinzelte betriebliche Aktionen reichen nicht aus. Wir brauchen eine Strategie und ein Konzept mit offensiven und mobilisierungsfähigen Forderungen für alle. Wenn sich die IG Metall in die Defensive begibt, gehen die Arbeitgeber in die Offensive. Das zeigen ihre dreisten Forderungen für die nächste Tarifrunde: Nullrunde bei den Tabellen, Abschaffung von bezahlten Pausen, Spätzulagen und Weihnachtsgeld, Mehrarbeit ohne vollen Lohnausgleich. Wir brauchen eine Gegenoffensive, in der wir unsere enorme Kampfkraft in die Waagschale werfen, um die Unternehmermacht herauszufordern und sie sogar in Frage stellen. Den Metallbossen ist unsere Macht bewusst. Als wir in der Tarifrunde 2018 in 275 Betrieben mit 500.000 Kolleginnen gestreikt haben und damit für den Ausfall von drei Millionen Arbeitsstunden und einer Milliarde Umsatz gesorgt haben, hat Gesamtmetall-Chef Rainer Dulger gegenüber der Presse empört erklärt: „Wie können wir uns dagegen wehren? Gar nicht“. Recht hat er. Machen wir uns unsere Kampfkraft bewusst und nutzen wir sie für unsere existenziellen Interessen.

Wir fordern:
* Verteilung der vorhandenen Arbeit auf alle, um Entlassungen zu verhindern. Unser Ziel: 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Um Arbeitsverdichtung zu verhindern bzw. wieder zurückzunehmen und neue Stellen zu schaffen, braucht es Personalausgleich.
* mindestens 200 Euro Festgeld für alle (tabellenwirksam) sowie für Auszubildende mindestens 100 Euro mehr in der kommenden Tarifrunde
* konzern- und branchenweite Demonstrationen und Streiks für die Verteidigung aller Arbeitsplätze in der Metall- und Stahlindustrie
* Schulterschluss mit Belegschaften auch anderer Branchen, die ebenfalls von Arbeitsplatzvernichtung betroffen sind
* ein offensives Konzept zur Verteidigung der Arbeitsplätze
* Wenn die Unternehmer Beschäftigungssicherungsverträge aufkündigen, muss die IG Metall die dafür gemachten Zugeständnisse auch aufkündigen
* Keine Genehmigung von Überstunden durch IGM-Betriebsräte


Dies ist ein Vorschlag für eine Musterresolution für Vertrauenskörper, Delegiertenversammlungen und andere Gliederungen der IG Metall. Gerne könnt ihr diese verwenden, natürlich auch in abgeänderter Form. Sie dient als Anregung.

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