VKG: Solidarität mit den Streikenden im Jüdischen Krankenhaus!

Liebe Streikende, liebe Kolleg:innen,

die Zeit eures unbefristeten Streiks zählt mittlerweile nach Wochen.

Wir wissen, dass diese Auseinandersetzung ein harter Kampf ist und erklären uns mit eurem Streik solidarisch.

Mit eurem Streik setzt ihr die Reihe der Arbeitskämpfe fort, die erzwingen sollen, dass eine bedarfsgerechte und qualitativ wertvolle pflegerische Versorgung der Patient:innen möglich wird.  Eure konkreten Forderungen für eine Mindestanzahl von Personal für jeden Bereich der Klinik sind Resultat einer langen Diskussion zwischen vielen, oft sehr erfahrenen,Kolleg:innen.  Damit sind eure Forderungen viel realitätsnaher als die Pflegepersonaluntergrenzen von Lauterbach oder auch ein Personalbemessungsinstrument wie die PPR 2.0. Wir danken euch dafür, dass ihr mit eurem Streik Verantwortung übernehmt für das Patient:innenwohl und eine qualitativ hochwertige Patient:innenversorgung. Die Durchsetzung eurer Forderung nach Entlastung ist eine Voraussetzung dafür, dass ein Job in der Gesundheitsversorgung endlich attraktiv und sinngebend wird.

Seit sehr langer Zeit haltet ihr, die Beschäftigten, ein Gesundheitssystem am Laufen, welches politisch auf rein wirtschaftliche Interessen ausgerichtet wurde. Die Kliniken funktionieren noch als Versorgungseinrichtungen nicht durch das Gesundheitsmanagement, sondern trotz diesem. Und nur zu Lasten eurer physischen und psychischen Gesundheit, eures Privatlebens und der Freude im Beruf. Euer Streik zeigt einen Weg auf, diese Politik endlich zu verändern.

Wir wissen, dass die Geschäftsführung des JKB seit Beginn eures Ultimatums versucht, eure berechtigten Forderungen zu ignorieren und darauf setzt, dass ihr einknickt. Das bleibt dann von ihrem Gerede von Anerkennung und Wertschätzung. Der Umgang mit euren Forderungen zeugt von der Verantwortungslosigkeit der Geschäftsführung gegenüber euch Beschäftigten und den Patient:innen. Denn mit dem Abschluss eines Entlastungstarifvertrages, der die Notwendigkeit ausreichenden Personals anerkennt und für einen entlastenden Ausgleich der Beschäftigten sorgt, würde das Management auch ein klares Signal in Richtung Politik senden: Wer Patient:innen versorgen soll, benötigt ausreichend Personal und gute Bedingungen.  Doch dies schein eben nicht ihr Interesse zu sein.

Mit dem Beginn des unbefristeten Streiks und der Schließung vieler Patient:innenbetten und ganzer Stationen setzt ihr diesesdeutliche Zeichen. Ihr steht mit diesem nicht allein. Die seit Jahren nicht erlahmende Krankenhausbewegung wird getragen von zahlreichen engagierten Kolleg:innen, die in diesen Wochen auf euch schauen. Sie alle eint die Erfahrung, nicht der Streik gefährdet die Patient:innenversorgung, sondern der wahnsinnige Alltag in den Kliniken.

Wir werden unsererseits alles in unserer Kraft stehende dafür tun, dass euer Kampf bei den Kolleg:innen der Krankenhäuser und in der Berliner Bevölkerung insgesamt bekannt wird und begrüßen die Initiative der Spendensammlung Solidarität statt Spaltung.

Wir wünschen eurem Kampf viel Durchhaltevermögen und Mut

VKG

 

In unserem Netzwerk sind Kolleg:innen vernetzt, die sich für eine kämpferische Ausrichtung der Gewerkschaften engagieren.

Dabei sind natürlich auch Beschäftigte aus Kliniken und anderen Bereichen des Gesundheitssystems

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.