Erfolgreich: Geburtshilfe in Neuperlach bleibt erhalten! Die Kolleginnen in Neuperlach haben mutig die Öffentlichkeit genutzt. Sie zeigen, dass Widerstand wichtig und richtig ist.

Aus „Auf Draht“ – Herausgeber: DKP München & Gruppe KAZ |

Eine Grippewelle reicht, dass das Gesundheitssystem zusammenbricht. Die grassierende Atemwegserkrankung RSV ist für Kleinkinder lebensbedrohend. Nicht genug, dass in den Apotheken der Fiebersaft fehlt. Die Krankenhäuser verfügen nur über 0,75 Kinderbetten im Schnitt. Jeder zweite Fall schwerer Erkrankung von Kindern muss weitergeschickt werden (Süddeutsche Zeitung, 1. Dezember 2022). Aber es geht schon los, bevor die Kleinsten zur Welt kommen. Noch bevor sie die westlichen Werte kennenlernen, haben sie Schwierigkeiten, das Licht der Welt zu erblicken. Im Neuperlacher Klinikum sollte nach dem Willen der Stadtratsmehrheit die Frauenabteilung geschlossen werden. Und das im bevölkerungsreichsten Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach (118.000 Einwohner, Bezirksteil Neuperlach 50.000).

Zwischen 2015 und 2021 sind 12 Prozent mehr Kinder in Neuperlach geboren worden. Daher ist die Abteilung auch in Zukunft notwendig, alleine schon wegen der kurzen Wege. Insgesamt 50 Hebammen und (Kinder-)Krankenschwestern arbeiten hier rund um die Uhr zusammen. Die Kreißsäle in Neuperlach und Harlaching sollten zusammengelegt und das Personal aus Neuperlach nach Harlaching verlagert werden. In den letzten 15 Jahren sind durch solche Maßnahmen bereits mehr als ein Drittel der Kreißsäle Deutschlands verschwunden. Die Neuperlacher Kolleginnen stellten in einer Petition u.a. fest: „Wir sind gegen profitorientierte Maßnahmen im Gesundheitswesen wie Zentralisierungen, sondern für eine patient:innenorientierte Versorgung! […]
Wir stellen uns in dieser Petition gegen den Stadtratsbeschluss von 2015, der die Zusammenlegung der geburtshilflichen Abteilungen von Harlaching und Neuperlach 2024 plant und setzen uns dafür ein, dass unser Kreißsaal und unsere Wochenbettstation erhalten bleiben.”
Die Petition erzielte innerhalb weniger Wochen über 22.000 Unterschriften. Die Süddeutsche Zeitung vom 18. Januar 2023 konnte daraufhin melden, dass der Kreißsaal erhalten bleibt. Der grünrote Stadtrat war eingeknickt und schielte dabei wohl auf die Landtagswahlen im Herbst.
Die Kolleginnen in Neuperlach haben mutig die Öffentlichkeit genutzt. Sie zeigen, dass Widerstand wichtig und richtig ist!

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