Internationaler Frauentag: Öffentliche Daseinsfürsorge stärken! Frauenstreikbewegung unterstützen!

Lasst uns den 8. März 2024 zu einem kämpferischen Frauentag machen – es gibt mehr als genug Gründe!

In den elementarsten Bereichen unserer Gesellschaft wird gespart: der Gesundheitsversorgung, beim Bürgergeld, in der Bildung, der Sicherung eines würdevollen Lebens im Alter und bei Kindern. Gelder und Stellen werden gekürzt, was Beratungsstellen und die soziale Daseinsfürsorge für Migrant:innen, Wohnungslose, von Gewalt betroffene Frau und queere Menschen betrifft. Hinzukommt, dass neben Wohnungsbau, Energie- und Wasserversorgung, immer mehr soziale Einrichtungen privatisiert werden. „Klassische Frauenberufe“ wie im Gesundheitswesen oder der Reinigungsbranche sind davon betroffen.

Alle abhängig Beschäftigten sind auf die öffentliche Daseinsfürsorge und gut ausgebildete Fachkräfte wie (Kranken-)Pfleger:innen, Sozialarbeiter:innen, Erzieher:innen und Lehrer:innen angewiesen. Ohne sie kann keine Gesellschaft funktionieren. Trotzdem sind genau diese chronisch unterfinanziert, die Löhne viel zu niedrig, der Personalmangel hoch und die Arbeitsbedingungen katastrophal. Es sind Bereiche, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten, es sind Bereiche, auf die die Frauen angewiesen sind, tragen sie doch immer noch die Hauptlast von Kinderbetreuung und Pflege. So führen z.B. verkürzte Öffnungszeiten von Kitas oder mehrmalige Schließtage im Monat auf Grund von Personalmangel dazu, dass Frauen ihre Arbeitszeiten verkürzen müssen oder gar ihren Job verlieren, weil sie immer wieder nicht zur Arbeit können wegen Schließtagen. Eine Folge des „kaputt Sparens“ der öffentlichen Daseinsfürsorge. Oder schauen wir auf die Situation der Frauenhäuser, die wichtige Schutzräume für von Gewalt betroffenen Frauen bieten. Rund 6.800 Frauenhaus-Plätze gibt es hierzulande, es fehlen mindestens weitere 14.000. Auch hier wird gespart – mit oft tödlichen Folgen, weil es keine Plätze gibt, wo Frauen untergebracht werden können, wenn sie von häuslicher Gewalt bedroht sind.

Deshalb ist es gut, dass das bundesweite Frauenstreikbündnis den Internationalen Frauentag 2024 unter das Motto gestellt hat: Wir lassen uns nicht kaputt sparen – feministisch kämpfen jetzt! Ohne eine breite Bewegung gegen das „Kaputtsparen“ der öffentlichen Daseinsfürsorge wird der Trend weitergehen. Denn: Dieser Trend ist die Kehrseite der Kriegs- und Aufrüstungspolitik der Bundesregierung. Fast jeder fünfte Euro soll im neuen Haushalt für Waffen und Militär ausgegeben werden. Dafür wird u.a. im Bundeshaushalt 2024 der Gesundheitsetat um ein Drittel gekürzt. Beides – Kriegspolitik und Sozialkahlschlag – müssen wir bekämpfen!

Die aktuelle politische und gesellschaftliche Stimmung zeigt, dass zunehmend rechte Ideologien als vermeintliche Antworten auf Kriegs- und Krisenerscheinungen dienen. Rechte und reaktionäre Weltbilder richten sich auch direkt gegen Frauen. Sie sollen ausschließlich in die Rolle als Hausfrauen und Mütter gedrängt werden. Deshalb ist es jetzt wichtiger denn je, aktiv und sichtbar, gegen den Rechtsruck vorzugehen und für eine solidarische Gesellschaft zu kämpfen. Wer den Rechtsruck in unserem Land wirklich aufhalten will, darf zur sozialen Ungerechtigkeit nicht schweigen, muss sich gegen die verheerende Verarmungs- und Umverteilungspolitik der Ampel-Regierung wehren und muss dem Kriegskurs der Ampel entschieden entgegentreten!

Als VKG unterstützen wir die Frauen in ihrem Kampf gegen Diskriminierung, Ausbeutung, Unterdrückung, sexuelle Belästigung und Gewalt, für gleiche Rechte, gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit, für gleichmäßige Aufteilung der Familien- und Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern sowie für ein ausreichendes öffentliches Angebot, um Frauen von Haus- und Sorgearbeit zu befreien, für kostenlose und ausreichende Kitaplätze, für das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper und für eine solidarische, nicht am Profit orientierte Gesellschaft.

Der Frauenkampf ist Teil des Klassenkampfes. Die Frauenbewegung kämpft gegen Ausbeutung und Unterdrückung durch das Kapital. Die Gewerkschaften müssen hier eine zentrale Rolle spielen. Auch in diesem Jahr wird es in einigen Städten wieder Streiks geben. Als VKG unterstützen wir ganz besonders die sich im Streik befindenden Kolleg*innen.

Als VKG fordern wir:

Ø  Mehr Personal, bessere Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen für alle Berufe der öffentlichen Daseinsfürsorge!

Ø  Erhalt und Ausbau der Öffentlichen Daseinsfürsorge!

Ø  Rekommunalisierung öffentlicher Dienstleistungen!

Ø  Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit!

Ø  30-Stundenwoche mit vollem Lohn- und Personalausgleich!

Ø  geschlechtergerechte Verteilung von Haus- und Sorgearbeit!

Ø  Ausbau von Schutzräume für Frauen!

Flyer zum Herunterladen und Drucken:

VKG zum Internationalen Frauentag 2024

 

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